Suchtpräventionsprojekt „Keine Macht den Drogen“

Straßkirchen

Neben dem Elternhaus hat insbesondere die Schule zentralen Einfluss auf die Entwicklung eines jungen Menschen. Da in der Schule alle Kinder und Jugendlichen über viele Jahre erreichbar sind, können hier systematisch suchtresistente Verhaltensmuster eingeübt werden.

Ein Drogen- oder Suchtpräventionsprojekt im schulischen Kontext durchzuführen, bedarf einer hohen Sensibilität und Sorgfalt der Unterrichtenden. Immer muss damit gerechnet werden, dass bereits Jugendliche dabei sind, die mit Alkohol, Nikotin und illegalen Drogen Erfahrungen haben oder zumindest empfänglich sind für deren Konsum.

Deshalb entschlossen sich die Klassenleiterin Brigitte Müller und die Sozialpädagogin Christine Juhasz, dieses Projekt bereits in der 6. Klasse durchzuführen. Und es war ein voller Erfolg! Nicht nur weil ein ganzer Vormittag „schulfrei“ war, sondern weil die Schüler/innen echt „mega“ für ihr Leben profitiert haben. Durch viele Übungen, Rollenspiele und weitere pädagogische Maßnahmen lernten die Schüler jede Menge über Suchtmittel, vor allem Nikotin und Alkohol.

Besonders interessant war der sog. Suchtsack, in dem viele Suchtmittel versteckt waren, die nach ausführlicher Besprechung dann gemeinsam nach stoffgebundenen (legale und illegale) und stoffungebundenen Süchten geordnet wurden. Schockiert waren die Schüler/innen von der Tatsache, dass Nikotin die „Killerdroge Nr. 1“ ist und dass ihr in Deutschland jährlich 121.000 Menschen zum Opfer fallen. „Das sind ja dreimal so viel Leute wie in Straubing wohnen“, bemerkte ein Jugendlicher erstaunt.

Besonders in den Rollenspielen wurde den Schülern bewusst, wie wichtig positive Vorbilder (z.B. andere Jugendliche) sind, die „Nein“ zu Drogen sagen können und – dennoch – beliebt sind. Jugendliche, die sich gegen den Gruppendruck durchsetzen, sich abgrenzen und auch mal gegen den Strom schwimmen können. Heute haben es Lehrkräfte nicht selten mit Jugendlichen zu tun, die zwar Forderungen von Erwachsenen gegenüber – sei es Eltern oder Lehrern – ein „Nein“ formulieren können, sich in der Gruppe der Gleichaltrigen aber entweder anpassen, kritiklos unterordnen oder aber den Ton angeben wollen.

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